Montag, 24. Dezember 2012

Es gibt so wunderweisse Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,
Drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
Als ob er fromme Hirten brächte
Zu einem neuem Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Diamantenstaube

Bestreut, erscheinen Flur und Flut,
Und in die Herzen, traumgemut,
Steigt ein kapellenloser Glaube,
Der leise seine Wunder tut.


(Rainer Maria Rilke)

Ich wünsche allen ein fröhliches Weihnachtsfest, sitzt gemütlich zusammen, genießt die Ruhe und das sicher leckere Essen - genießt einfach die Zeit, in der ihr zusammen seid.

Eure Barbara


Samstag, 1. Dezember 2012

Noch 24 Tage




















24 lange Tage
Wenn die erste Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos,
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los-
ein Gekicher und Gesumm ringsherum.
Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lerche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: Gebt doch Ruh`!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit sind noch weit!
Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderschön herausgeputzt.
Wer noch fragt: Wieso? Warum? -
der ist dumm!
Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor aufs Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein,
das ist fein!

James Krüss
1926-1997

Dienstag, 27. November 2012

Bin mal kurz erkältet

Die Nase trieft, der Hals kratzt, der Husten ist lästig und das Fieber lahmt mich.
Wenn ich eine Stunde auf den Füßen bin muss ich mich wieder hinlegen.
Das ist einfach nur lästig.
Hallo - es naht der Advent, Totensonntag ist vorbei. Ich möchte dekorieren und backen und Geschenke kaufen.
Und ab Donnerstag soll es schneien; also bei uns im Bergland so richtig. Und unsere Fläche zum schippen ist nicht gerade klein. Da heißt es wieder auf die Füße zu kommen.
Dann mach ich mir doch mal die x-te Kanne Tee, mit Holunderbeersaft und hoffe mal das
Beste.

Mittwoch, 21. November 2012

Die Lärche

Die Lärche
Wohl sich fühlend in des Mittags Strahle
Steht sie da auf der besonnten Halde,
Blickt hinab zum hellen Wiesentale,
Blickt hinauf zum finstern Tannenwalde,

Frei anmutig strebt ihr Wuchs nach oben,
Was gefällt und hübsch lässt, ist ihr eigen.
Spitzenwerk, aus klarem Grün gewoben,
Hängt herab von ihren schlanken Zweigen.

Lieblich steht das zarte Kleid der Zarten,
Wenn im Wind leicht ihre Zweige schwanken,
Ihr zu Füßen blüht ein kleiner Garten,
Überspannen von der Erdbeer‘ Ranken.

Ach, im Winter steht sie kahl und frierend,
Nicht geschützt von wärmendem Gewande,
Bis der Frühling kommt, sie also zierend,
Dass sie gleich der Schönsten ist im Lande.

Andre gibt's von ernsterem Gesichte,
Die gewalt'ger ihre Häupter heben;
In dem dunkeln Bergwald eine Lichte,
Freut den Blick sie, kündend heit‘res Leben.

Johannes Trojan
1837 - 1915 

Und wenn man so eine Lärche in Nachbars Garten stehen hat kann man ab und zu ein paar schöne Zweige stibitzen.
Vorausgesetzt die Nachbarn mögen einen und wir mögen die Nachbarn. Das ist in diesem Fall nicht so. 
Warum bleibt ein Geheimnis, das ich gerne verraten würde, wenn ich es denn wüßte!
So bleiben mir nur die gefühlten Millionen von Nadel, die zur Zeit tagtäglich in meinen Flur fliegen.

Montag, 19. November 2012

Untrügliches Zeichen

Gestern haben wir Emil und Paula in den Winterschlaf verabschiedet. Ein untrügliches Zeichen dafür,
dass der Winter vor der Tür steht. Und jedes Jahr die gleichen Gedanken - geht alles gut? Sehen wir sie im April gesund und munter wieder?


Freitag, 9. November 2012

Freitags-Füller # 189

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1. Heute bin ich um halb sechs von einem unbekannten Anrufer geweckt worden - dabei hätte ich mal ausschlafen können.
2. Mir gefallen meine neuen Visitenkarten.
3. St. Martin erinnert mich immer an die Kindergartenzeit mit meinen 3!
4. Ist es ein Zeichen von zuviel Gewicht, wenn das Knie und der Rücken schmerzt?
5. Eine Wäscheaufhängmaschine müsste mal jemand erfinden.
6. Im übrigen  gehts mir (Abschiedsschmerzmäßig) wieder besser.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen gemütlichen Sofaabend, morgen habe ich den Besuch auf einer Hochzeit geplant und Sonntag möchte ich den neuen James Bond anssehen!

Und wer mal beim Freitagsfüller mitmachen möchte, schaut mal bei Barbara vorbei.

Donnerstag, 8. November 2012

Herbstsonne

Wunderschönes Wetter heute.
Es ist zwar kalt, aber die Sonne scheint so herrlich.
Da werd ich mich doch mal für ein halbes Stündchen zum Laufen in den Wald verziehen.
Arbeit kann auch mal warten!






Ja, so ist das, wenn man
mitten im Schwarzwald
wohnt.


Egal aus welchem Fenster ich schaue
Bäume, Bäume, nichts als Bäume....

Freitag, 2. November 2012

5-4-3

Im September 1991 kam Sohnemann Nr. 1 auf die Welt. Aus einem Paar wurden Eltern. 16 Monate später waren wir Eltern von 3 Kindern. Die 3 waren wie man so schön sagt "pflegeleicht". Eigentlich ein total blödes Wort. Aber mir fällt gerade kein anderes dafür ein. Sie schliefen alle frühzeitig durch, machten sämtlichen Blödsinn mit, konnten sich auf langen Urlaubsfahrten alleine beschäftigen, quengelten kaum, gingen gerne in den Kindergarten, schliefen ohne Probleme bei den Großeltern und anderen Babysittern. Die Schulzeit durchliefen sie manchmal holprig, aber in einem Rutsch durch, engagieren sich aktiv in Sportvereinen und machen auch jeden Familienbesuch gerne mit.
Kurzgesagt, drei tolle Kinder.
Man lebt also 21 Jahre lang in so einer Gemeinschaft.
Nach dem Abitur dieses Jahr zog Sohnemann Nr. 2 an den Bodensee. Das Kind, das mir wohl am ähnlichsten ist. Mit dem man schon am frühen Morgen den größten Blödsinn machen kann.
Jetzt erscheint er sporadisch am Wochenende. Freunde muß man dann natürlich auch besuchen.

Gestern dann zog Sohn Nr. 1 mit seiner Freundin zusammen. Schon monatelang geplant, er ist dann einfach näher am Studienort und hey, die zwei sind schon lange zusammen. Die Freundin hat schon seit 2 Jahren eine eigene Wohnung. Da lag das Zusammenziehen sehr nahe.

Ich wollte auch nie ein Hotel Mama hier im Haus haben. Ich finde es gut, wenn die Kinder auf eigenen Beinen stehen. Ich sehe das auch heute noch so.

Aber es ist so schwierig damit klarzukommen. Selbst jetzt beim Schreiben treibt es mir wieder die Tränen in die Augen.
Mist - da muß ich jetzt durch.
Und denke mal gar nicht daran, das unsere Tochter nächtstes Jahr zum Studieren auch wegziehen muß.

Freitagsfüller

Freitags-Füller # 188

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1. Den 1. November verbrachte ich gemütlich zu Hause.

2. Meine selbstgestrickten Socken bringen mir warme Füße.

3. Wenn ich in Amerika wählen dürfte, gäbe es keinen Präsidentenwechsel.

4.  Meine Buchhaltung muss ich als nächstes dringend erledigen.

5. Draussen vor der Tür liegen Unmengen von Blättern.

6.  Acrylfarbe war meine letzte Internet-Bestellung.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen Besuch in der Tapasbar, morgen habe ich die Geburtstagsnachfeier von Sohn Nr. 1 geplant und Sonntag möchte ich nicht viel machen!

Der Freitagsfüller - eine tolle Idee von Barbara .

Donnerstag, 1. November 2012

November

Solchen Monat muß man loben;
Keiner kann wie dieser toben,
keiner so verdrießlich sein,
und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie naß er alles macht!
Ja, es ist ´ne wahre Pracht. 

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
wie sie tanzen in dem Wind
und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
und die durcheinanderwirbelt
und sie hetzt ohn´ Unterlaß;
Ja, das ist Novemberspaß!

Heinrich Seidel (1842-1906)


Sonntag, 28. Oktober 2012

Laugenweckle

Wenn die Uhr umgestellt wird und man eine Stunde länger schlafen kann,
klappt das nicht immer. Also kurz vor 6 aus dem Bett, und frische Weckle
für die Familie vorbereitet.



Rezept

750 g Weizenmehl
1 Würfel Hefe
500 ml lauwarmes Wasser
1/2 Tl Zucker
2 Tl Salz

Hefeteig herstellen, 1 Stunde gehen lassen.
ca. 12 - 14 Teigstücke abstechen á 80 g
1/2 Stunde gehen lassen

1 l Wasser aufkochen lassen
3 El Natron zugeben - Achtung schäumt sehr

ca. 4 Weckle für eine Minute in das Wasser legen, nach der Hälfte der Zeit umdrehen.

Auf ein Backblech setzen, einschneiden, mit Meersalz bestreuen.

Bei
220° Ober- und Unterhitze
20 min. backen.

Am besten werden sie wenn man den Teig einen Tag vorher herstellt, über Nacht im Kühlschrank (schon vorgeformt) gehen läßt, dann in die Natronlauge gibt und dann bäckt.
Dann sind sie luftiger.

Samstag, 27. Oktober 2012

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.
Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.

aus "Der erste Schnee" von Friedrich Güll 1812-1879


  


Ich vermisse den Herbst!

Für viele Menschen ist der Herbst nur trübe und traurig.
Ich aber liebe ihn.
Wenn der Regen fällt und dabei aufs Dach klopft, man es sich richtig kuschelig im warmen Wohnzimmer machen kann und dabei unzählige Kerzen an hat.
Der Übergang vom Spätsommer jetzt gleich in den Winter finde ich furchtbar. Da fehlt mir etwas.
Aber vielleicht ist der Schnee nur ein Zwischenspiel und der Herbst überlegt es sich doch noch einmal.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Das Ende einer Herbstzeitlose

 

Tief gebeugt, als könnte sie es nicht ertragen,
dass bald der Winter kommen muss,
steht einsam noch die Herbstzeitlose,
in dürrer Weide nah am Fluss
und fühlt schon ihre Stunde schlagen.

Die kalte Nacht macht ihr ein Ende,
als Frost die Wiesen frieren lässt,
und auch das letzte Blümchen stirbt,
ein kalter, scharfer Nordwind bläst
die dürren Blüten fort behände.


© Franz Christian Hörschläger, 2012